Vergeßt mir die Liebe nicht!
Ein Essay über die Liebe von Alexander von Wiedenbeck
Der Kuss ist weg, aber die Liebe bleibt. Ein wunderschönes Zitat der damals fünfjährigen Jette, nach dem abendlichen Ritual des Gutenachtkusses von ihrer Mutter. Dieses Zitat könnte heute für mich nicht treffender sein. Dabei spreche ich aber nicht von der Liebe zu einer Mutter oder einem Kind. Vielmehr geht es um die eine, wahre und tiefempfundene Liebe; jene, welche uns über den Himmel hinaus beflügeln und im selben Moment in einen tiefen Abgrund reißen kann. Solch starke Gefühle und Emotionen und dieses schizophrene Wechselspiel aus Hochgefühl und tiefem Abgrund nun bildhaft durch die Fotografie darzustellen – ist das überhaupt möglich? Ich behaupte ja. Emotionen können sichtbar gemacht werden, selbst ein so starkes und unerklärliches Gefühl wie die Liebe. Nicht umsonst heißt es so schön: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“… doch tausend Worte können auch so einiges erzählen.
Ich selbst durfte erst jüngst, als erwachsender Mann, zum ersten Mal in meinem Leben eine solche Liebe erfahren und erkannte dabei den wesentlichen Unterschied zwischen einer Verliebtheit und wahrer Liebe. Das machte es aber keinesfalls einfacher und wie ich ebenso erfahren musste, führt dieses Wissen auch nicht zwangsläufig zu einem Happy End. Viel zu hoch sind wir geflogen und viel zu tief saß dann der Schmerz. Vergeßt mir die Liebe nicht! ist daher das bis dato, oder vermutlich überhaupt, persönlichste fotografische Werk, die persönlichste Geschichte, welche ich zu erzählen habe.